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Rassismus bedarf steter Aufklärung Helene Gomse vom Landesverband der Sinti und Roma sprach vor Schülern des Rhein-Gymnasiums 23. Februar 2017 Am 27. Januar jährte sich die Befreiung des  Konzentrationslagers Ausschwitz zum 72. Mal. Zum Gedenktag  für die Opfer des Nationalsozialismus besuchte Helene Gomse  vom rheinland-pfälzischen Landesverband Deutscher Sinti und  Roma das Rhein-Gymnasium Sinzig, um über die Auswirkungen  von Rassismus auf Sinti und Roma zu sprechen. Sie umriss die  Verfolgung und Schicksale in der Nazizeit jeweils in  Doppelstunden für die neunte Klasse, für die 10b und 10c sowie  die 13. Jahrgangsstufe mit ihren Lehrerinnen Angelika Herbst,  Ilse Kösling und Barbara Küster.   Den Anstoß für diesen Besuch gab das Bündnis Remagen für  Frieden und Demokratie, dessen Mitglied Rita Kupfer die  Ausführungen am RGS ebenfalls verfolgte und begleitete.  Gomse hielt keinen Frontalvortrag, sondern band die  interessierten Jugendlichen ein, die viele Fragen stellen konnten:  „Warum heißen die Sinti und Roma so? Woran erkennt man sie?  Was gibt es sonst für Minderheiten?“ So lernten die Schülerinnen  und Schüler, dass die Volksgruppe, früher mit dem negativ  besetzten Begriff „Zigeuner“ benannt, vor 1000 Jahren aus Indien  nach Europa einwanderte. Heute seien die meisten sesshaft.  Doch gäben sie sich oft nicht zu erkennen, da die  Diskriminierungen auch heute noch anhalten. „Es ist keine  homogene Gruppe. Der Landesverband versucht, das Bild  differenzierter zu gestalten“.   500.000 Sinti und Roma wurden europaweit von den Nazis ermordet. Die Schüler sahen Fotos, auf  denen die Menschen vermessen wurden. Die Original-Filmaufnahmen aus einem Kinderheim sorgten für  absolute Stille im Klassenraum. Von den dort gezeigten 39 Sintikindern wurden fast alle im Jahr 1944 in  Ausschwitz im Gas ermordet. Die vier Überlebenden wurden für Arbeitseinsätze missbraucht.   Auch wenn die Zeit viel zu schnell vorbei ging und viele Themen nur angerissen werden konnten, zeigten  sich die Teilnehmer sehr interessiert an dem Vortrag und sind dafür sensibilisiert worden, wie hartnäckig  sich Vorurteile über einen langen Zeitraum halten. Rassismus bedarf steter Aufklärung!  Die Fotos wurden uns freundlichst zur Verfügung gestellt von Hildegard Ginzler. Vielen Dank! 
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