Wir in Polen
14. Juni 2014
Seit mehr als 20 Jahren findet ein Schüleraustausch zwischen
dem Rhein-Gymnasium Sinzig und dem Lyceum von Trebnizca in
der Nähe von Breslau statt. Jedes Jahr besuchen deutsche bzw.
polnische Schüler abwechselnd das jeweils andere Land um
neue Freundschaften zu knüpfen, Vorurteile abzulegen und die
Chance wahrzunehmen, in einem sonst reiseuntypischen Land
das Schul- und das Familienleben kennenzulernen. In diesem
Jahr war wieder ein Besuch in Polen an der Reihe. Am 28. Mai
machten sich 16 aufgeregte Schüler der Klassen 8 – 12 auf den
Weg zum Düsseldorfer Flughafen. Einige von uns kannten ihre
Austauschschüler bereits vom letzten Jahr und freuten sich auf
ein Wiedersehen; andere hatten bis dahin nur über Facebook
oder E-Mail Kontakt.
Nach einem reibungslosen Flug kamen wir gutgelaunt pünktlich
zum Schulschluss in Trebnizca an. Den restlichen Tag
verbrachten wir zum Kennenlernen in den Gastfamilien
beispielsweise beim Schwimmen oder einer Stadtbesichtigung.
Am nächsten Morgen traf sich dann die gesamte Gruppe wieder
in der Schule zu einer Schulführung und Integrationsspielen, um
alle Namen zu lernen. Die polnischen Schüler hatten lustige
Spiele vorbereitet, bei denen sich alle schnell wohlfühlten und es
viel zu lachen gab. Anschließend arbeiteten wir in gemischten
Kleingruppen an Plakaten zu einem deutsch-polnischen Projekt,
die am nächsten Tag auf dem Schulfest ausgestellt wurden. Es
wurden typische Vorurteile, aber auch Gemeinsamkeiten und die
Kultur der Länder herausgearbeitet. Der Tag endete mit einem
Besuch im Rathaus.
Das Schulfest am dritten Tag war einer der Höhepunkte. Bei der
Talentshow tanzten die deutschen Schüler und Lehrer Stomp und
YMCA, was schon nach kurzer Zeit viele polnische Schüler auf
die Tanzfläche lockte. Jeder Schüler dort stellte etwas vor, was er
besonders gut konnte. Es wurden Collagen ausgestellt und es
wurde getanzt, gesungen und vieles mehr. Am Abend trafen wir
uns dann wieder zum gemeinsamen Grillen. Die Gruppe war
bereits eng zusammengewachsen, und so ging die Zeit zum
Beispiel beim Fußballspielen schnell vorbei. Das Wochenende
verbrachten wir dann wieder in den Gastfamilien, die sich viel
Mühe damit machten, ein abwechslungsreiches Programm
zusammenzustellen. Einige Schüler fuhren nach Breslau oder
feierten am 1. Juni den Kindertag in Polen.
Von Montag bis Mittwoch ging es dann für die ganze Gruppe
nach Krakau. Es gab einen straffen Zeitplan, damit wir möglichst
viel von der zweitgrößten und ehemaligen Hauptstadt Polens zu
sehen bekamen. In Gruppen wurden das Salzbergwerk Wieliczka
und die Burg Wawel besichtigt. Außerdem gab es eine
Stadtführung mit Besichtigung der Marienkirche, des Königswegs
und des Jüdischen Viertels. Ausruhen konnten wir uns bei einer
Schiffstour über die Weichsel. Obwohl das Wetter die meiste Zeit
nicht mitspielte, hatten alle durchgehend gute Laune. Den Abend
verbrachten wir wieder beim Grillen und danach beim
Kartenspielen, Tanzen oder gemütlichem Quatschen.
Bevor es am Mittwoch wieder nach Trebnizca ging, stand noch
ein Besuch im Nationalpark an. Nach einer Führung durch das
Naturkundemuseum wanderten wir eine Weile bei schönem
Wetter durch die Natur und besuchten eine Tropfsteinhöhle.
Müde, aber glücklich, ging es dann wieder zurück. Am letzten Tag
nutzen einige Schüler noch die Chance, den Unterricht zu
besuchen. Um zehn Uhr trafen wir uns dann vor der Schule, um
zurück zum Flughafen zu fahren. Es dauerte eine Weile, bis sich
jeder von jedem verabschiedet hatte, und es wurden viele Tränen
vergossen, insbesondere von denen, die zum letzten Mal an dem
Austausch teilnahmen. Doch der Kontakt hält bei vielen auch
noch über den Austausch hinaus. Einige haben sich bereits für
die Sommerferien verabredet.
Abschließend kann man nur sagen, dass dieser Austausch ein
besonderes Erlebnis und ein voller Erfolg für beide Seiten war,
an das man sich gerne erinnert!
Kimberly Scheidler, Ann-Katrin Wohde