Gemeinschaftsarbeit des Grundkurses Jgst. 12 (Acryl/Leinwand)
Das Gemeinschaftswerk setzt sich aus 25 einzelnen Leinwänden (Größe 40 x 40 cm) zusammen.
Jeder Schüler malte ein Quadrat, wobei er/sie Motive, Farben und Thema selbst bestimmen konnte.
Die einzige Vorgabe war, einen Schlauch durch das Bild zu führen.
Für den Schlauch mussten an allen Quadraten Anschlussstellen von gleicher Breite geschaffen
werden. Nur so ließen sich alle Quadrate kompatibel zu einem Gesamtbild ergänzen, ohne dass der
Schlauch unterbrochen wurde. Ob der Schlauch gewunden oder gerade durch das Bild geführt wird,
ob er sich verknotet oder zu etwas anderem mutiert – das blieb jedem selbst überlassen. Wichtig war
noch, sich auf einen einheitlichen Lichtführung zu verständigen, denn an der vom Licht beschienen
Seite ist der Schlauch weiß, auf der entgegen gesetzten Seite schwarz. Der Kurs einigte sich auf einen
Lichteinfall von links oben. Eine schwierige maltechnische Herausforderung war es, den Schlauch mit
Hilfe von Farbmodulation plastisch erscheinen zu lassen – das ist aber nach einigem Üben sehr gut
gelungen, finden wir. Überhaupt wirkt der Schlauch ziemlich naturalistisch und vereint alle Bilder
optimal.
Erst ganz zum Schluss puzzelten wir die Einzelbilder zusammen. Dabei ergaben sich inhaltlich
überraschende und interessante Aspekte:
Rechts neben dem Frauenkopf findet sich das Bild „La beauté“. Die abgemagerte Frauenfigur
hinterfragt den extremen Schlankheitswahn als Schönheitsideal. Der Schlauch läuft direkt ins Gehirn
der idealisierten Schönheit des großen Frauenkopfes – ist sie abhängig vom gängigen Schönheitsideal
und gefährdet? Von links drängt sich der Schlauch aus dem Bild „Lifestyle“ in ihr Hirn – eine sichtbar
gemachte Beeinflussung durch den Zeitgeist, dem wir alle ausgesetzt sind.
Für den ganzen Kurs war die Gemeinschaftsarbeit eine wertvolle Erfahrung – jede/jeder hat viel
gelernt und mit dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden!
Für den Kurs GK 12 BK2: Andrea Lawrenz