PORTRÄTMALEREI DER KLASSE 10c, INSPIERIERT VON JULIAN OPIE
zurück zur Übersicht nächstes Projekt  ► ◄  vorheriges Projekt
Die Schülerinnen und Schüler beschäftigten sich intensiv mit den Arbeiten des britischen Künstlers  Julian Opie (Jahrgang 1958).  Betrachtet man die Porträts von Opie, so erscheinen sie zunächst sehr schematisch, plakativ und  unnahbar.   Die Porträts zeigen grafische Umrisszeichnungen, meist in Passbild Pose: Knöpfe oder Punkte als  Augen, zwei Punkte für die Nasenlöcher, zwei Pinselstriche für die Augenbrauen, ein langer Strich für  die Oberlippen und ein kürzerer für die Unterlippe. Dies ist ein allgemein identifizierbares Schema, bei  dem die einzelnen Komponenten der Gesichtszüge immer wieder neu kombiniert werden -  vergleichbar mit Modulen aus einem Baukasten. Es fehlt jede Modulation der Haut durch  Wangenknochen, Grübchen, Falten, Muttermalen, Unebenheiten.   Betrachtet man die Bilder des Künstlers jedoch genauer, so entdeckt man durchaus individuelle Züge,  denn, jedes Gesicht sieht anders aus. Die Unterscheidung und Differenzierung der Personen gelingt  durch winzige Abweichungen:   Die Proportionen - also die Stellung der Augen zueinander und zu Nase und Mund - der Bogen der  Augenbrauen, die Dicke des Halses, die Konturlinie des Gesichtes, der Farbton der Haut variieren  stark. Aussagekräftig sind zudem Merkmale wie Frisur, Bart, Brille, Accessoires oder Kleidung. Die  Unterschiede zwischen den Personen werden umso deutlicher, je mehr man davon sieht. Deshalb  werden sie am besten in Gruppen präsentiert ((wie auch bei den Arbeiten der Klasse 10c im  Eingangsbereich des Rhein-Gymnasiums).   Angeregt wurde Julian Opie von Symbolen und Logos im Alltag. Er interessiert sich dabei besonders  für die Frage, wie weit man die Darstellung eines Gesichts reduzieren kann, ohne die Individualität der  dargestellten Person preiszugeben - ihre Besonderheiten treten durch die Reduktion eher umso mehr  hervor!   Die Arbeiten Opies greifen sehr stark auf plakative, auf Fernsicht konzipierte Bildprinzipien unseres  Alltags zurück wie beispielsweise von Werbung, die im Bruchteil von Sekunden dem Betrachter  Informationen übermitteln muss.   Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10c reagierten sehr positiv auf die Bilder des Künstlers und  setzten die Prinzipien Opies auf der Grundlage selbst gewählter fotografischer Porträts/ Selbstporträts  in Acrylmalerei auf Leinwand um. Dabei wurden sie mit den Schwierigkeiten konfrontiert die die  scheinbar so einfache Machart von Opies Porträts mit sich tragen. Es kam darauf an, die Proportionen  des Gesichts zu erhalten, einzelne Merkmale stark zu reduzieren und in der malerisch für die  Schülerinnen und Schüler neuen Technik umzusetzen. Individuelle Akzente setzten einige Schüler in  einer besonderen Gestaltung des Hintergrundes.   Das Interesse am Künstler wie auch das Engagement der Klasse in der Umsetzungsphase war groß  und die Ergebnisse spiegeln diese intensive Auseinandersetzung wider.   Für die Klasse 10c Stephanie Wieland