PSE – Pädagogische Schulentwicklung
„Veränderte Bedingungen in der Gesellschaft und dem Arbeitsleben sowie das bekannt werden der
Ergebnisse internationaler Studien machen deutlich, dass die herkömmlichen Unterrichtskonzepte den
heutigen Anforderungen oft nicht mehr genügen. Die Absolventen deutscher Schulen schneiden in
internationalen Vergleichsstudien wie TIMSS und PISA nur mäßig ab. Die Wirtschaft beklagt das Fehlen
grundlegender Schlüsselqualifikationen. Neben der Fachkompetenz sind zunehmend
Schlüsselqualifikationen wie Sozialkompetenz, Methodenkompetenz, Kommunikationsfähigkeit und
Teamfähigkeit zur Bewältigung der vielfältigen Aufgaben im Berufsleben gefragt. Um all diesen
Anforderungen gerecht zu werden, müssen neue Unterrichtskonzepte umgesetzt werden.“
„Schulentwicklung tut Not.“ Das ist der erste Satz des Autors. Dabei denkt Klippert an eine stärkere
Entlastung und an mehr Berufszufriedenheit für die Lehrerinnen und Lehrer. Sein Weg zu einer
pädagogischen Schulentwicklung vermeidet eine umfassende systemische Betrachtungsweise mit den
einhergehenden umfassenden Prozessen einer Organisations- und Personalentwicklung wie sie H.G.
Rolff und andere vorschlagen. Der damit verbundene Zeit- und Arbeitsaufwand in der vielschichtigen
Auseinandersetzung mit dem System Schule erreiche das alltägliche Unterrichtsgeschäft kaum und
bringe somit zu wenig für den Lehrer. Die Erfahrung zeige, dass Kollegien Innovationsbedarf haben, aber
dieser soll möglichst konkrete Hilfe zur Bewältigung des Schulalltags liefern.
Klipperts Ansatz ist eine konkret auf den Unterricht bezogene Schulentwicklung, die sich auf
eigenverantwortliches Arbeiten und Lernen der Schüler in den Teilen der Methodenkompetenz,
Teamfähigkeit und damit in der kommunikativen Fähigkeit ausrichtet. Diese Inhalte kennt man aus
seinen bisher veröffentlichten Büchern. Auch das "Neue Haus des Lernens" wie Klippert es nennt und in
einem anschaulichen Video "Schule entwickeln – Unterricht gestalten" des Südwestfunks Baden-Baden
hinlänglich bekannt ist, wird in einem ersten Kapitel erläutert und begründet und dazu auf aktuelle
Befunde der Unterrichtsforschung eingegangen. Im zweiten Kapitel umreißt der Autor das Grundkonzept
seiner Pädagogischen Schulentwicklung. Es folgt die Umsetzung einer solchen Entwicklung an der
Einzelschule mit einer Teamfortbildung der Lehrkräfte und mit einer systematischen Methodenschulung
in Trainingsseminaren. Im vierten Teil werden die notwendigen und die sich bewährten
Rahmenbedingungen umrissen. Detailliert wird geschildert, wie sich Pädagogische Schulentwicklung im
konkreten Unterricht niederschlägt. Im vorletzten Kapitel kommen Schulen aus Rheinland-Pfalz und
Nordrhein-Westfalen zu Wort, die seit einem Jahr dieses PSE-Programm umsetzen. Im letzten Teil
werden einige politische Schlussfolgerungen und Anregungen formuliert.
Die pragmatische Vorgehensweise dieses Schulentwicklungs- bzw. Unterrichtsmodells ermöglicht
raschen Unterrichtserfolg, was wiederum die Nachfrage danach steigert. Es gibt eben nichts
überzeugenderes als den Erfolg; Klippert hat ihn.
Manfred Sturm
Rhein-Gymnasium Sinzig Dreifaltigkeitsweg 35 53489 Sinzig Tel. 02642/9832-30 Fax 02642/9832-50 office@rhein-gymnasium-sinzig.de