Kosmologe Hendrik Hildebrandt
zu Gast im FORUM ZUKUNFT
Traditionsreiche Veranstaltungsreihe
9. Februar 2024
Am Montag, dem 26.02.2024, wird es im „Forum Zukunft“ ab
18:00 Uhr galaktisch, denn dann nimmt Kosmologe Prof. Dr.
Hendrik Hildebrandt seine Zuhörer im Audimax der
Fachhochschule Remagen mit auf eine Reise ins Weltall. Unter
dem Titel „Euclid – unser kosmologisches Weitwinkelobjektiv im
Weltall“ beleuchtet der Wissenschaftler mit der Frage nach der Ursache für die beschleunigte Expansion
des Weltalls das wohl größte Rätsel der Physik des 21. Jahrhunderts. Nach Stand der aktuellen
Forschung scheinen einzig kosmologische Beobachtungen in der Lage zu sein, uns dem Verständnis
dieses Phänomens näherzubringen. Insbesondere Messungen der Materieverteilung im Kosmos mit
Hilfe des schwachen Gravitationslinseneffekts sind dabei vielversprechend. Genau diese Messungen
sind das Ziel der ESA/NASA Euclid Satellitenmission, die am 1. Juli 2023 von Cape Canaveral aus
gestartet ist. Der Referent ist an dieser Mission beteiligt.
In dem Vortrag werden die Grundlagen dieser kosmologischen Messung vorgestellt und es wird ein Blick
auf die bahnbrechenden Daten geworfen, die in Kürze von Euclid erwartet werden. Immerhin geht es um
die Frage, ob die bisherigen Theorien der Astrophysik falsch oder wichtige Komponenten noch nicht
entdeckt sind. Wenige Monate nach dem Start von Euclid wird somit der Referent das aktuelle Wissen
über diesen höchst spannenden Forschungsbereich zusammenfassen.
Doktor und Professor der Astrophysik
Hendrik Hildebrandt studierte Physik an der Universität Bonn, wo er auch seine Promotion in Astronomie
abschloss. Er war an der Universität Leiden in den Niederlanden sowie an der British Columbia
University in Vancouver, Kanada, tätig. Seit 2018 lehrt er an der Fakultät für Physik und Astronomie an
der Ruhr-Universität Bochum, wo er im gleichen Jahr eine Heisenberg-Professur erhielt. Sein Projekt
trägt den Titel „Kosmische Scherung als Litmus-Test des kosmologischen Standards“.
Veranstaltungsreihe mit langer Tradition richtet den Blick in die Zukunft
Das Rhein-Gymnasium stellt in seiner Reihe „Forum Zukunft“ den Referenten frei, über das zu
referieren, was ihnen als erfahrenen Wissenschaftlern am meisten am Herzen liegt. Sie sollen aber auch
Fragen, die die Schülerinnen und Schüler vorher einreichen, beantworten. Dieses Format der
Kulturarbeit ist für ein Gymnasium eher etwas Außergewöhnliches: Fachexperten oder Persönlichkeiten
des öffentlichen Lebens halten Vorträge über Themen, die für das zukünftige gesellschaftliche Leben in
hiesigen Breiten und auch global von besonderer Bedeutung sind – nicht nur kurzfristig, sondern vor
allem mit Blick auf die folgenden Generationen. Daher hat diese Veranstaltungsreihe den Namen Forum
Zukunft erhalten. Und in der Reihe, die bereits seit über dreißig Jahren besteht, sprach schon eine
illustre Schar an Gastrednern. Die Liste reicht von José Lutzenberger (Brasilen, Ökologe, alternativer
Nobelpreisträger über Franz Alt (Baden-Baden, Fernsehmoderator) bis hin zu Deutschlands
bekanntestem Förster Peter Wohlleben. Zur Veranstaltung sind alle Interessierten herzlich eingeladen.
Der Eintritt ist frei.
© Roberto Schirdewahn