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Internationale Begegnung: Weihnachten 1914 – Weihnachten 2014 23. Dezember 2014 Weihnachten 1914: An der gesamten Westfront verbrüdern sich  Truppenteile mit dem vermeintlichen Feind. Historiker gehen von  etwa 100.000 teilnehmenden Soldaten aus, vor allem Briten und  Deutsche. Sie sangen gemeinsam Weihnachtslieder, zeigten sich  Fotos ihrer Liebsten, tauschten Zigaretten und spielten Fußball.  Am 1. Januar 1915 druckte „The Times“ den Brief eines britischen Sanitätsoffiziers ab, der berichtete,  dass sein Regiment ein Fußballspiel gegen sächsische Soldaten ausgetragen habe, das es 2:3 verlor.  100 Jahre später treffen sich in Verdun rund 150 Schülerinnen und Schüler des Collège Ennemont  Richard aus Saint Chamond, der Lancaster School aus Leicester und des Rhein-Gymnasiums, um an  jene Handlungen zu erinnern, die als „Weihnachtsfrieden“ bekannt und bewundert werden. Drei Stunden  lang werden sie über die Schlachtfelder von Verdun geführt, besichtigten das Fort Douaumont und das  Gebeinhaus.  Anschließend fahren sie nach Reims, zu ihrer gemeinsamen Unterkunft in der Jugendherberge. Am  zweiten und dritten Tag dieser internationalen Begegnung der besonderen Art findet am Vormittag  gemeinsamer Unterricht in Blöcken bei Lehrern aus allen drei Ländern statt. Geschichte, Sprachen,  Sport und Musik stehen auf dem Stundenplan. Nicht zu kurz kommen die Gespräche der Schüler  untereinander. „Hierbei stellten wir fest, dass wir häufig die gleichen Vorlieben haben“, erzählt Franziska  Stauff aus der 9 b des RGS. Am Nachmittag besichtigen sie in gemischten Gruppen Sehenswürdigkeiten  von Reims, unter anderem die berühmte Kathedrale. Am Abend bereichern sie den örtlichen  Weihnachtsmarkt mit einem Adventskonzert, für das die Sinziger vorab eifrig geübt hatten, unterstützt  von fünf Violinen und drei Klarinetten.  Der Höhepunkt der Begegnung steigt am Donnerstag, ein  Fußballturnier mit ländergemischten Mannschaften. Die Briten  hatten dazu eigens die Replik eines Lederballs herstellen lassen,  wie er 1914 üblich war. Fußball diente damals wie heute als  völkerverbindendes Element. Elias Kreutz aus Sinzig formuliert  es prägnant: „Der Ball ist in Deutschland, England und  Frankreich immer der gleiche.“ Am Schluss versammeln sich alle  Teilnehmer um den Mittelkreis, fassen sich an den Händen,  während ein englischer Lehrer spricht, was ins Französische und  Deutsche übersetzt wird: “Vor 100 Jahren haben sich unsere  Brüder getötet; dieser Zeit gedenken wir; ihr seid die Zukunft, seht zu, dass so etwas nie wieder  passiert.“ Jenny Wolf, Englischlehrerin am RGS und Organisatorin auf Sinziger Seite, erinnert sich: „Es  war ergreifend und jagte einem einen Schauer über den Rücken.“  Anschließend wurden, wie vor 100 Jahren, Geschenke ausgetauscht. Die Rhein-Gymnasiasten hatten  Tütchen mit selbst gebackenen Weihnachtsplätzchen, regionale Spezialitäten wie Sinziger  Mineralwasser und Süßigkeiten von Haribo dabei.  Nur schwer konnten sich die internationalen Gruppen voneinander trennen und die Heimreise antreten.  So intensiv hatte sie das Erlebte während dieser vier Tage berührt und zusammengeführt. Lange werden  sie sich noch an diese Weihnachtsfeier 2014 erinnern. 
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