Schulentlassung am Rhein-Gymnasium
30. März 2014
„NSAbi – 13 Jahre Datensammlung“ hatten die 73 Abiturientinnen
und Abiturienten des Rhein-Gymnasiums Sinzig zu ihrem Abitur-
Motto erklärt. Schulleiter Dieter Lehmann knüpfte bei der
Entlassungsfeier daran an und offenbarte augenzwinkernd: „Ja,
das RGS hat Daten über die Abiturienten gesammelt. Im Schnitt
waren es in neun Jahren 53280 Noten pro Schüler und 10800
Eintragungen in Klassenbüchern.“ Diese analoge Sammlung
habe jedoch nicht wie bei der NSA einer „verdachtsunabhängigen
Überwachung gedient, sondern hatte die Entwicklung der
Schülerpersönlichkeit im Blick“. Lehmann bat die Abiturienten,
einen Beitrag zur menschlichen Würde in der digitalen Welt zu
leisten.
Für die traditionelle Abirede hatten die Schülerinnen und Schüler
Rudolf Menacher gewählt, der selbst in einem halben Jahr die
Schule pensionsbedingt verlassen wird. Er wandte sich an die
„Generation smartphone“, der er eine „Nomophobie“ attestierte,
nämlich eine „krankhafte Furcht vor No-mobile“. In seiner
humorvollen, immer wieder von Beifall unterbrochenen Rede,
wusste er viel Lustiges aus der digitalen Schülerwelt zu
berichten, in der nun einmal Social media einen wichtigen Platz
einnähmen. Beim Umgang damit forderte er die Abiturienten zu
Respekt vor dem Nächsten und zum Verzicht von persönlichen
Verletzungen auf. Menacher wünschte den Abiturienten, dass sie
die richtigen Entscheidungen für sich selbst treffen mögen und
verabschiedete sich mit: „Macht’s gut, euer Opa.“
Die Abiturienten Matthias Roos und Mike Schmitz spannten den
Boden von ihrer Einschulungsfeier im RGS bis zu dieser
Entlassungsfeier und kamen zu der Erkenntnis: „Zwei Drittel
unseres Lebens sind wir auf eine Schule gegangen.“ Sie dankten
den Eltern „für jedes geschmierte Brot“ und den Lehrern, „die uns
entscheidend mitgeprägt haben“. An die Mitschüler gewandt
stellten sie fest: „Aus fremden Gesichtern sind vertraute
geworden. Aber ab heute werden sich unsere Wege trennen. Wir
wissen jedoch, wo und bei wem wir in der Not Zuflucht finden
würden.“
Schulleiter Lehmann überreichte den Preis der Kultusministerin
für beispielhaften Einsatz in der Schulgemeinschaft Frederike
Gottschalk. Er lobte ihre Verlässlichkeit, gleich ob sie als
Schülersprecherin, Regisseurin der Kleinen Theater-AG oder als
Patin für die Orientierungsstufe gewirkt habe. Der Preis der
Kreissparkasse Ahrweiler für den leistungsstärksten Schüler ging
an Manuel Michno, der ebenso wie Britta Seifer einen
Notendurchschnitt von 1,0 erreichte. Lehmann betonte, dass bei
einem Dutzend Schüler eine Eins vor dem Komma des
Notendurchschnitts stehe. Die Preise des Fördervereins des
RGS für besonders engagierte Mitarbeit in der Schülervertretung,
im Chor, Orchester, der Theater-AG und den Paten erhielten
Louis Huyeng, Laura Nachtsheim und Antos Gralak. Von der
deutschen Mathematiker-Vereinigung wurde Matthias Michno,
von der Gesellschaft der deutschen Chemiker Dominik Täffner
und von der deutschen physikalischen Gesellschaft Martin
Langelage ausgezeichnet. Der Fachbereich Musik bedankte sich
bei Ina Breith, Katharina Hornberger, Antos Gralak, Robert
Schütz, Caroline Landsherr und Jonas Morschhausen. Dieser
„harte Kern der Musik-AG’s“ hatte im Laufe der Schulzeit als
Musiker an allen 14 großen Konzerten mitgewirkt.
Die Abiturienten ließen sich feiern und feierten sich selbst. Sie
fühlen sich nämlich traditionell für den musikalischen Teil der
Entlassfeier zuständig und boten Darbietungen aus Klassik, Rock
und Pop, mit fremden und mit eigenen Kompositionen.