Projektwoche am Arp Museum Rolandseck
17. Juli 2022
Nach einer gefühlt unendlich langen Zeit der coronabedingten
Einschränkungen konnte der Kunst-Grundkurs 12 unter der
Leitung von Stephanie Wieland das Rhein-Gymnasium für eine
ganze Woche mit dem Ziel Arp Museum verlassen. Dort wurden
unter dem Projektnamen Das Tier und wir in einer Kooperation
mit dem Haus der offenen Tür und unter der Schirmherrschaft
des Bundesministeriums für Bildung und Forschung vier kreative
Workshops angeboten. Diese Workshops bezogen sich inhaltlich
auf die Ausstellung der Sammlung Rau Tierisch was los, welche
ab dem 18. September 2022 im Arp Museum präsentiert wird.
In allen vier Workshops wurde an dem Verhältnis Mensch – Tier
gearbeitet. Fragen wie „Was unterscheidet den Menschen vom
Tier?“ und „Was ist das Tierische im Menschen und das
Menschliche im Tier?“ wurden sparten- und
schulartenübergreifend erarbeitet.
In der Tanzgruppe unter Leitung von Anna-Lu Masch beschäftigte
sich die Gruppe mit Bewegungsformen in Assoziation zur
Tierwelt. Wie bewegen sich Tierarten in Relation zu ihrer
Anatomie, was bestimmt ihr Bewegungsmuster und wie kann der
Mensch dies künstlerisch adaptieren? Wie lassen sich
Herdenbewegungen nachstellen, wie funktioniert ein
Fischschwarm? Nach anfänglichem Zögern erfuhr gerade dieser
Workshop viel Zuspruch von den beteiligten Schülerinnen und
Schülern.
Nicole Heidel leitete eine kreative Schreibwerkstatt, in der der
Frage nachgegangen wurde, welche Rollen Tiere in der Kunst
haben können, welche (Rollen-) Bilder Menschen von Tieren
aktuell haben wie etwa Nutztier, Haustier, Statussymbol. In
eigenen Texten setzte sich diese Gruppe sehr intensiv mit der
bedeutsamen Beziehung zwischen Mensch und Tier auseinander
und entwarf Bildcollagen mit Schriftfragmenten, Zeichnungen von
Bewegungsspuren und tiefgründige, aber auch witzige
Geschichten, die am Ende auch vertont wurden.
Die Künstlerin Stefanie Manhillen begleitete (gemeinsam mit
ihrem Hund Django) intensiv die Schülerinnen und Schüler
dabei, Grenzen zwischen dem Tierischen und Menschlichen
auszuloten. Es wurden Kostümteile erstellt, die dann im Laufe
der Woche von der Tanzgruppe aufgegriffen und zur Schau
gestellt wurden. Des Weiteren wurden Masken gestaltet, Arm-
und Beinverlängerungen genäht, Mischwesen aus Mensch und
Tier wie etwa eine Meerjungfrau oder ein Fisch namens Frida mit
menschlichen Augen aus Draht und Gips umgesetzt. Dafür stand
eine breite Palette an Materialien zur Verfügung, die die
Schülerinnen und Schüler zu sehr freien und vielfältigen Arbeiten
anregten.
Die beiden Freiwilligendienstler Timothy (vom Arp Museum) und
Miriam (vom HoT) widmeten sich dem Projekt Ausstellung für
Hunde nach einer künstlerischen Idee von Dieter Roth, einem
Schweizer Dichter, Grafiker und Aktionskünstler. Es wurde nach
einer anfänglichen Ideensammlung ein Parcours entwickelt und
gebaut, der Hunde ganz allgemein animieren, motivieren, aber
auch provozieren sollte. So wurde beispielsweise eine kleine
Katze modelliert und auffällig vor eine Hundehütte platziert, aber
auch intensiv farbig besprühte Hundehütten und Hundetunnels
aus Holz, Pappe und vielfältigen Materialien
zusammengehämmert und mit Insekten aus Draht, Bällen und
Federobjekten verziert.
Begleitet und dokumentiert wurde das Projekt von Filmemacher
Georg Divossen. Der daraus entstehende Film wird ab
18. September bis März 2023 in der Ausstellung Tierisch was los
zu sehen sein und somit das Schulprojekt mit der Ausstellung im
Arp Museum in Verbindung bringen. Geplant ist auch noch eine
Präsentation der entstandenen Arbeiten. Der Termin dafür wird
frühzeitig im Terminplan der Schule bekannt gegeben.