Avantgardistisches Modedesign
November/Dezember 2010
Hauptsache originell und nicht tragbar! – so lautete die Vorgabe für die Modekollektion, die im
Dezember im Foyer unserer Schule zu bewundern ist.
Da ist ein Oberteil mit echten Raffaelo-Pralinen gespickt, Spiegelscherben verzieren einen Slip, spitze
Papptüten halten den Betrachter auf Abstand, während mit Stoff überzogenen Drahtstufen dazu
einladen, sich dem einzigen männlichen Modell zu nähern.
In Vierer-/Fünfergruppen hatten die Schüler und Schülerinnen des Grundkurses BK unter der Leitung
von Frau Lawrenz die beste Entwurfszeichnung ihrer Gruppe in Stoff, Plastik, Verpackungsfolie, Perlen
und vielen anderen Materialien verwirklicht. Nur weiße Materialien durften verwendet werden, um die
Formeigenschaften der Modelle zu betonen. Das Ergebnis sind fünf überirdisch anmutende Wesen,
die sich in unseren Eingangsbereich quasi wie von oben abgeseilt haben – denn sie sind aus
Stabilitätsgründen mit Schnüren an der Decke befestigt.
Der Arbeitsprozess erwies sich als sehr aufwändig und anspruchsvoll. Vom Entwurf bis zum fertigen
Prototyp gab es eine Vielzahl von Arbeitsschritten zu bewältigen. Unsere beiden Nähmaschinen waren
permanent im Einsatz. (An dieser Stelle ein herzlicher Dank an Herrn Stüßer, der dem Fachbereich BK
gerade zur rechten Zeit eine Nähmaschine stiftete!) Begleiteffekt: So mancher Schüler ist jetzt in der
Lage, fast perfekt gerade Nähte zu nähen und einige Mädchen könnten mit Sicherheit ihr individuelles
superoriginelles Haute-Couture-Brautkleid entwerfen!
Fazit für die Lehrerin: Am Schwierigste war das Auftreiben der fünf Schaufensterpuppen. Als diese
Hürde genommen war, lief alles tadellos: Alle (!) SchülerInnen waren mit Engagement, Fleiß und Elan
bei der Arbeit – es machte viel Freude, die Entstehungsprozesse zu begleiten. Ein dickes Lob an den
11er Grundkurs!
A. Lawrenz