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Ehemalige über das RGS
Im Rahmen der Festschrift anlässlich des 50-jährigen Schuljubiläums haben wir einige ehemalige
Schülerinnen und Schüler nach ihren Erinnerungen an das Rhein-Gymnasium befragt. Im Folgenden
haben wir eine Auswahl von Zitaten zusammengestellt.
„Ein wesentlicher Aspekt, den mir das RGS mitgegeben hat, ist der Vergleich,
die Einschätzung und die Auswertung von Quellen. Gerade in Zeiten, in denen
sich das Internet zu einem der wichtigsten Informationsmedien entwickelt hat,
ist es sehr wichtig, den Wahrheitsgehalt der Inhalte richtig einzuschätzen und
mit anderen zu vergleichen. Es gibt keine 100%ige Wahrheit, es kann nur eine
Annäherung zu einer sicheren und fundierten Information geben.
In meinem Beruf arbeite ich täglich an Konzepten, Menschen zu informieren
oder deren Handeln bewusst zu beeinflussen. Sei es, ein bestimmtes Produkt
zu kaufen, Entscheider in der Meinungsbildung zu unterstützen oder sich
besser und schneller zurecht zu finden. Hierbei gilt es, die gewünschte
Information gezielt und effizient so zu platzieren, sodass sie den
bestmöglichen Effekt erzielt.“
Ralf Urban
Abitur 1983, Dipl.-Designer,
Creative Director und Ausbilder in einer Werbeagentur
„Meiner Zeit am Rhein-Gymnasium verdanke ich das kritische Hinterfragen. In
einer Zeit, in der alte Gewissheiten nicht mehr gelten, ist es eines der
wichtigsten Werkzeuge, um mit der Umweltkrise umzugehen. Dafür wurden wir
schon damals von den Lehrkräften sensibilisiert, und dafür bin ich sehr
dankbar!“
Peter Wohlleben
Abitur 1983
Wohlleben ist ein international bekannter und gefragter Autor
und Waldexperte. Sein bekanntestes Buch ist der 2015 erschienene
Bestseller „Das geheime Leben der Bäume“, welcher 2020 als
Dokumentation in die Kinos kam. 2018 war er in der Fernsehserie
„Der mit dem Wald spricht“ zu sehen. Nachdem er lange Zeit Förster
in der Gemeinde Hümmel war, liegt sein jetziger Tätigkeits-
schwerpunkt in der 2016 gegründeten Waldakademie.
„In meinem Studium ist mir schnell bewusst geworden, wie gut das RGS im
Bereich technischer und mathematischer bzw. naturwissenschaftlicher Fächer
aufgestellt ist. Der Unterricht am RGS hat mich bestens auf mein Studium
vorbereitet, besonders im Vergleich zu vielen anderen Bundesländern. Auch
wenn unsere Klassenfahrten nicht die extravagantesten Ziele hatten, haben
wir am Rhein-Gymnasium das gelernt, was wichtig ist: Zusammenhalt,
Eigenständigkeit und ein solides Grundverständnis der einzelnen Fächer.“
Simone Nehler
Abitur 2019, Offizieranwärterin mit Studium
Technische Informatik und Kommunikationstechnik
„Während der Schulzeit fragt man sich oft, welche vermittelten Inhalte man
später nochmal brauchen wird. Und sicher ist viel spezialisiertes Wissen über
„De Bello Gallico“ oder die Berechnung der n-ten Wurzel aus X in den
Folgejahren auch wieder ins Vergessen geraten. Doch grade die am Rhein-
Gymnasium vermittelte Allgemeinbildung erwies sich im späteren Leben als
äußerst hilfreich. Und auch die zahlreichen außer-curricularen Aktivitäten
förderten wichtige Kompetenzen und trugen dazu bei, dass das RGS einen
guten Start ins Berufsleben ermöglichte.“
Wolfgang Staus
Abitur 1992,
Associate Director Student Services bei WHU
– Otto Beisheim School of Management, Vallendar
„Am meisten hat mich in meiner Schulzeit am RGS die Kleine Theater-AG
geprägt: Der jahrelange Einsatz im Technikteam hat mich zu meinem
medienwissenschaftlichen Studium und meinem heutigen Beruf gebracht und
ohne die erlernten handwerklichen Kompetenzen aus dem Kulissenbau hätte
ich mich niemals an mein Lebensprojekt, in Eigenregie ein
denkmalgeschütztes Fachwerkhaus zu renovieren, gewagt!“
Christina Bliss
Abitur 2008, Online-Redakteurin und Instructional Design
am Deutschen Institut für Erwachsenenbildung e. V.
„Am Rhein-Gymnasium habe ich unterschiedliche Herangehensweisen ans
Lernen kennengelernt und erprobt und meine Neugierde für vielfältige
Themenbereiche (z. B. Naturwissenschaften, Geschichte und Sprachen)
entwickeln können. Das bereitete den Weg für lebenslanges Lernen.“
Dr. Susanne Richter
Abitur 1990, Biotechnologin
„Eine der prägendsten Erfahrungen meiner Schulzeit war die Ermutigung und
zugeich Forderung, einen eigenen, allerdings argumentativ begründeten
Standpunkt zu entwickeln und vorzutragen. Das kommt mir in meinem Beruf
sehr zugute. Neben Heinz-Otto Fausten (kritischer Zeitzeuge des Naziregims),
verdanke ich das vor allem unseren damals jungen, vom Geist der 1968-Jahre
geprägten Lehrern. Diese Haltung war begleitet von fundierter, vielfach auch
engagierter Wissensvermittlung, denn "Wer nichts weiß, muss alles glauben"
(Marie von Ebner-Eschenbach) – das schützt auch heute im Zeitalter des
Internets vor "Fake news" und Populismus.
Für junge Menschen ist es wesentlich, eine Haltung (Vorbild) zu erleben (an
der/dem man sich durchaus reiben kann) und die Freude am
Erkenntnisgewinn; die Vermittlung von Kenntnissen und Methoden sind
wichtig, aber nicht alles.“
Dr. Ulla Stüßer (geb. Seuren)
Abitur 1980, Biologin
„In alten Erinnerungen schwelgend begebe ich mich von Zeit zu Zeit auf einen
kurzen Nostalgietrip und fahre die Plätze meiner Kindheit ab. Vornehmlich
sind das die Wohnungen, in denen ich gewohnt, und die Schulen, die ich
besucht habe. Dabei war ich vor nicht allzu langer Zeit auch nochmal am
RGS. Es war, als wäre ich in der Zeit zurückgereist. Alles sah so aus und roch
sogar noch so, wie man es irgendwo ganz tief drin abgespeichert hatte. Und
ich ließ meinen Erinnerungen freien Lauf:
Mein Schulweg aus Remagen, den ich fast immer mit dem Rad fuhr. Die
obligatorische Fanta mit einer Waffel zur großen Pause im Ganztagsbereich.
Die Tanzstunden und der Abschlussball ebendort. Die Freistunden an der
kleinen Brücke an der Ahr hinter der Sporthalle. Die „Karnevalspartys“ im
Ganztagsbereich Und ganz wichtig: das allererste Konzert meines Lebens. Mit
meiner damaligen Band „Totalschaden“. (Johannes Andre, Klaus Weyell,
Alfred Janta und ich). Die wochenlange Aufgeregtheit. Wie wir im
Hausmeisterräumchen den Matrizenkopierer (Ja, das gab es!) benutzen
durften, um „Plakate“ zur Konzertankündigung zu drucken. Der Stolz, wenn
ich an den im Foyer aufgehängten Zetteln vorbeilief. Und dann das immense
Lampenfieber im Ganztagsraum, als wir die „Bühne“ erkletterten. Das alles
scheint eine Ewigkeit her zu sein, ist aber dennoch ganz lebendig in mir.“
Christian Blüm
1975 bis 1981 Schüler am Rhein-Gymnasium
Sohn des ehemaligen CDU-Ministers Norbert Blüm,
gehört seit 1994 zur Kölner Mundart-Band Brings
„Rhein-Gymnasium – für mich vor allem: herausragende Chorarbeit durch
Hermann-Josef Schluchtmann!!! Ungerührt war er, wenn alle über
Atemübungen und Tonleitern stöhnten … fast zu Tränen gerührt, wenn nach
einem der vielen wunderschönen Konzerte der letzte Ton verklungen, der
Taktstock gesenkt und das Herz von SängerInnen und Publikum wie im
Himmel war! Sportunterricht: Klasse! Im Geschichtsunterricht haben wir sehr
viel über die Nazi-Diktatur und ihre grauenvollen Folgen gesprochen. Sehr
prägend!“
Sabine Gilles (geb. Kolb)
Abitur 1982, Gemeindereferentin