Adventskonzert des Rhein-Gymnasiums
18. Dezember 2023
Die Musikensembles des Rhein-Gymnasiums hatten im
Dezember zu einer Stunde Atempause in die Sinziger Pfarrkirche
St. Peter eingeladen.
Ganz bewusst sollte das musikalische Programm zehn Tage vor
Weihnachten einen Kontrapunkt in der hektischen
Vorweihnachtszeit setzen. Ruhe, Nachdenklichkeit, aber auch
Jubel der Vorweihnachtszeit sollten spürbar gemacht werden,
wie natürlich auch die Freude am gemeinsamen Musizieren.
In diesem Sinne begrüßte Schulleiter Dr. Jens Braner die Gäste,
die den Kirchenraum und die Emporen bis auf den letzten
Stehplatz füllten. Er hob dabei auch hervor, dass es seit den
Corona-Lockdowns und der Flutkatastrophe nunmehr das erste
große Konzert war, das wieder von allen Ensembles des RGS
gemeinsam gestaltet wurde.
Die Flutkatastrophe hatte insbesondere den Fachbereich Musik
durch die Zerstörung zahlreicher Schüler-Leihinstrumente hart
getroffen; Corona hatte das Singen und Musizieren unmöglich
gemacht. Insofern war das Konzert auch die Präsentation einer
immensen Aufbauleistung. Die Lehrer arbeiteten in der
Vorbereitung größtenteils mit Schülern, die noch nie ein Konzert
erlebt hatten, konnten aber über 120 Schülerinnen und Schüler
zur Teilnahme motivieren, die nun im Konzert erleben durften,
dass sich die anstrengende Probenarbeit gelohnt hat und es
gelungen ist, die Tradition der Adventskonzerte fortzuführen.
In der abgedunkelten Kirche – nur der Stern im Chorraum war
erleuchtet – stimmten die Männer des Mittel- & Oberstufenchores
das gregorianische „Veni redemptor gentium“ an. Diese schlichte
Melodie mündete in den farbenprächtigen Choral von Johann
Crüger (1598-1663), bei dem alle Chöre die deutsche
Textübertragung intonierten: „Glanz strahlt von der Krippe auf“.
Genau zu diesem Zeitpunkt wurde der Kirchenraum plötzlich hell
erleuchtet, und begleitet vom gesamten Orchester, strahlenden
Bläser-Einwürfen und tänzerischen Zwischenteilen von
Instrumental-Solisten wurde der festliche Aspekt der Adventszeit
in Renaissance-typischer Art musikalisch illustriert.
Nachdem somit zu Beginn alle Akteure als großer Klangkörper
den Kirchenraum zum Klingen gebracht hatten, traten die
Ensembles nun alleine oder in wechselnden Kombinationen auf.
Traditionelle und moderne Chorkompositionen wurden vom
Mittel- und Oberstufenchor vorgetragen („God rest ye merry
gentlemen“, „Gott bringt seine Liebe in die Welt hinein“). Der
Unterstufenchor glänzte u. a. mit „Dezemberträume“ und „Man
sagt, der Ort hieß Bethlehem“.
Die Streicherklasse 6a stellte ihre großen Fortschritte
eindrucksvoll unter Beweis und erzeugte mit „Sternenfunkeln“
eine Atmosphäre der erwartungsvollen Spannung.
Das mitgliederstarke Orchester beeindruckte u.a. mit zwei Sätzen
aus der Feuerwerksmusik („La Paix“ und „Menuett“) von Georg
Friedrich Händel (1685-1759). Mit Jo Blankenburgs „Illumielle“
wurde ein eindringlicher und klangvoller Akzent mit
zeitgenössischer Musik gesetzt.
In einem symphonischen Satz aus der Romantik (1. Satz aus
dem Concerto op. 35 h-Moll von Oskar Rieding) zeigte das
Orchester seine vielseitigen Qualitäten. Solistisch traten dabei
Lea Fuchs und Daniel Hellwig (beide Violine) in Erscheinung, die
in konzertierendem Wettstreit die Solo-Partien souverän
meisterten.
Ein weiterer Höhepunkt war „The Lord bless you and keep you“
von John Rutter im Arrangement für Chor und Orchester.
Anknüpfend an die Tradition vor Corona gab es Beiträge, bei
denen alle über 120 mitwirkenden Sänger und Instrumentalisten
der verschiedenen Ensembles gemeinsam ein eindrucksvolles
Klangvolumen erzeugten. So traten alle zusammen zum großen
Finale, einem Segenslied, das – in hebräischer Sprache
vorgetragen – dem Wunsch nach Eintracht und Frieden Ausdruck
verlieh, besonders auch für die Region, in der diese Sprache
gesprochen wird und wo Frieden gerade jetzt in weiter Ferne
scheint. Mit „Hine mah tow“ setzten Unterstufenchor,
Streicherklasse, Mittel- & Oberstufenchor, Solisten, Ehemalige
und das Orchester einen gewichtigen Schlusspunkt.
Nach einem überwältigenden Applaus für die aktiven
Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrer endete nach 90
Minuten konzentrierter musikalischer Leistung dieses gelungene
Konzert des Rhein-Gymnasiums, obwohl das Publikum selbst
nach der zweiten Zugabe noch nicht gehen wollte.
Schulleiter Dr. Jens Braner lobte spürbar stolz die Musiker seiner
Schule und wünschte allen Anwesenden besinnliche
Weihnachtsfeiertage.
Auch die betreuenden Lehrer durften sich über einen Dank der
Schüler freuen. In der Vorbereitung haben mit den Schülern
gearbeitet: die Instrumentalpädagoginnen Elena Drescher, Almut
Nikolayczik und Iris Dietl, die Streicherklassenleiterin Claudia
Strick-Mertens sowie die beiden Ensembleleiter Andreas Dietl
(Chöre) und Stefan Lihs (Orchester), die auch für die
Gesamtleitung im Konzert verantwortlich waren.