Gedenken allein reicht nicht aus 
  Das Rhein-Gymnasium plant am 9.11.2018 ab 18.00 h 
  eine Veranstaltung zu 80 Jahre Pogromnacht
  22. Oktober 2018
  Angeregt durch das Theaterstück „Jeder stirbt für sich allein“ von
 
  Hans Fallada trägt eine syrische Schülerin ihre Gedanken zu
 
  Krieg und Verfolgung vor. Anlass, sich mit Flucht und Vertreibung
 
  auseinanderzusetzen, ist die Pogromnacht vom 9./10. November
 
  1938, die sich in diesem Jahr zum 80. Mal jährt. Zahlreiche
 
  Schüler des Sinziger Rhein-Gymnasiums, unterstützt von ihren
 
  Lehrern aus den Fachbereichen Geschichte, Deutsch, Kunst und
 
  Musik erarbeiten zurzeit Beiträge für eine Veranstaltung, die am
 
  9. November 2018 ab 18.00 Uhr im Foyer der Schule stattfindet.
 
  Musikbeiträge auch mit ehemaligen Schülern werden das
 
  Programm abrunden.
 
  Wie soll heute an den Holocaust erinnert werden? Reicht
 
  Gedenken aus? Was genau geschah am 9. November 1938 in
 
  Sinzig? Mit diesen und weiteren Fragen befassen sich die
 
  Schüler an diesem Abend.
  Zur Vorbereitung hat bereits eine neunte Klasse die Synagoge in Niederzissen besucht, um sich über
 
  jüdisches Leben hier im Ahrkreis vor 1945 zu erkundigen. Für die sehr informative Führung durch Herrn
 
  Richard Keuler bedanken wir uns an dieser Stelle herzlich. Ebenso herzlich danken wir Herrn Matthias
 
  Bertram, der einer anderen neunten Klasse in Ahrweiler über deren Synagoge und über das Schicksal
 
  jüdischer Mitbürger berichtete.
 
  Schüler der Oberstufe haben eine Umfrage durch, um ein Meinungsbild zum Thema Stolpersteine in
 
  Sinzig einzuholen.
 
  Mit Reden, Infotafeln, Performances, Umfragen und Poetry Slam werden sich die Schüler am 9.
 
  November mit den Themen Ausgrenzung, Verfolgung und Vernichtung auseinandersetzen. Erarbeitet
 
  werden die Lebenswege der 23 ermordeten jüdischen Mitbürger wie auch die der jüdischen Familie
 
  Meyer.
  Die wichtigste Informationsquelle ist das von den ehemaligen Lehrern unserer Schule Rudolf Menacher
 
  und Hans-Ulrich Reiffen 1996 veröffentlichte Buch „Knoblauch und Weihrauch – Juden und Christen in
 
  Sinzig 1914 bis 1992“. Grundlagen dieses verdienstvollen Werkes sind vor allem Zeitzeugenaussagen
 
  und die umfangreiche Quellensammlung von Richard Meyer. Er war einer der bekanntesten Juden in
 
  Sinzig, der 1938 emigrierte und in England überlebte. 
 
  Indem wir uns mit der Geschichte des Holocaust beschäftigen, lernen wir, wie es in der NS-Zeit zu
 
  Ausgrenzung und Verfolgung kam. In der heutigen Zeit des zunehmenden Antisemitismus sind wir alle
 
  gefordert, um Menschenrechte zu schützen: durch Toleranz, Zivilcourage wie auch das Eintreten für
 
  Demokratie und Rechtstaatlichkeit.
  Bürgermeister Andreas Geron hat sein Kommen angekündigt. Wir freuen uns über rege Teilnahme an
 
  unserer Veranstaltung.