„Die Finnen sind da“
19. September 2010
Die Finnen sind da“, hieß es am Rhein-Gymnasium Sinzig. Zum
sechsten Mal fand ein Austausch mit Schülerinnen und Schülern
der ältesten Privatschule Finnlands statt. Am Sinziger Bahnhof
sahen sich 27 aufgeregte deutsche Pennäler erstmals ihren
Austauschpartnern aus Helsinki gegenüber, die nun für eine
Woche ihre „Gastgeschwister“ sein würden. Zunächst noch
reichlich schüchtern, legte sich die skandinavische Zurückhaltung
der finnischen Schüler recht schnell und es wurde auf alle möglichen Arten kommuniziert: Mit Händen
und Füßen, auf Deutsch, Englisch und Finnisch, einer Sprache, die uns zwar völlig fremd ist, sich aber
laut einer Schülerin „voll süß“ anhört.
Ein abwechslungsreiches Programm bot den Finnen einen Überblick über die Vielfältigkeit der Region
und einen Einblick in die deutsche Geschichte und Kultur, wobei bei Besuchen in Bonn und Köln
insbesondere die „Einkaufskultur“ hoch geschätzt wurde. Doch auch der Kölner Dom, das Haus der
Geschichte in Bonn und die Schifffahrt auf dem romantischen Mittelrhein kamen gut an. Ein Höhepunkt
war sicherlich die Fahrt mit der neuen Seilbahn vom Deutschen Eck in Koblenz zur Festung
Ehrenbreitstein auf der gegenüber liegenden Rheinseite. Bei einem Besuch der Römervilla in Ahrweiler
waren es schließlich die originalen und fast 2000 Jahre alten Fußspuren von Eichhörnchen, Katze und
Hund, die faszinierten. Romantische Burgen, Römer, Weinberge und gewaltige Kirchen - all das gibt es
Finnland eher nicht, und auch die Sinziger konnten noch viel Neues entdecken.
Das volle Tagesprogramm und die vielen Eindrücke blieben nicht ohne Folgen, Sorgen um durchfeierte
Nächte brauchten sich die Gasteltern jedenfalls nicht zu machen: „Abends um acht haben wir uns gefühlt
wie um elf“, staunte eine deutsche Schülerin. Hinzu kam, dass auch die Erkältungsviren sich über einen
gelungenen Austausch freuten, was dem sehr positiven Gesamteindruck aber keinen Abbruch tat.
Nach einer im Fluge vergangenen Woche kam die Zeit des Abschieds, der zumindest bei einigen
Schülerinnen tränenreich ausfiel. Zum Glück gibt es im April des nächsten Jahres ein Wiedersehen,
wenn die Sinziger zum Gegenbesuch nach Helsinki kommen. Das wird sicherlich noch aufregender.