Verabschiedung von Herrn Dr. Klaus
Kempkens
20. August 2007
Ein ungewöhnliches Bild bot am Freitagvormittag die Bibliothek
des Rhein-Gymnasiums Sinzig: Trotz Ferien war das Kollegium
nahezu vollständig versammelt. Anlass war die Verabschiedung
von Studiendirektor Dr. Klaus Kempkens, der nach 35
Dienstjahren in den Ruhestand geht, einem „Mann der
Superlative“, wie es Schulleiter Dieter Lehmann in seiner Rede
ausdrückte. Neben vielen ehemaligen Kolleginnen und Kollegen hatte es sich natürlich auch nicht der
Schulgründer Heinz-Otto Fausten nehmen lassen zu erscheinen.
Dr. Kempkens, Jahrgang 1942, kam bereits 1973 ans Rhein-Gymnasium und hatte 25 Jahre die MSS-
Leitung inne, er scheidet damit, wie Lehmann betonte, als dienstältester MSS-Leiter in Rheinland-Pfalz.
In dieser Funktion hat er nicht nur unzählige Schüler und Schülerinnen auf ihrem Weg zum Abitur
begleitet und beraten, es war auch an ihm, die vielen Reformen der MSS umzusetzen und zu erklären,
was, so Lehmann augenzwinkernd, „dem Meister des Wortes“ mit der ihm eigenen feinen Ironie gelang.
Der nicht immer auf Anhieb nachvollziehbaren Bildungspolitik begegnete er nicht mit destruktivem
Sarkasmus, sondern ganz seinem Wesen entsprechend höchst geistvoll, „con spirito“, wie der Vertreter
des örtlichen Personalrates, Herr Menacher, Dr. Kempkens charakterisierte. Immerhin hat er selbst lange
Jahre als engagiertes Mitglied des Bildungsausschusses des Philologenverbandes versucht auf die
Politik Einfluss zu nehmen.
Kempkens selbst begegnete all den schönen Worten auf seine Weise: „Wenn man gelobt wird, ist es Zeit
zu gehen.“ Humorvoll zeichnete er ein kritisches Bild der aktuellen und der vergangenen Bildungspolitik,
nach dem Motto: „Heute heißt es: Geht nicht, gibt’s nicht! Früher hieß es: Geht nicht, aber was können
wir machen, um das Problem dennoch zu lösen?“
Ein amüsanter bebilderter Lebenslauf machte schließlich deutlich, wem seine große Liebe gilt: der
Musik. Als Violinist im Akademischen Orchester Bonn wird dem Ruheständler wohl kaum die Zeit lang
werden.
Wie drückt es der Titel des Stückes aus, dass ein Chor des Kollegiums zum Abschluss zum Besten gab?
„Free at last“ – aber bitte con spirito!