Geschichte und Rock im Park
13. Juni 2007
Das große Musikfestival „Rock im Park“ auf dem ehemaligen
Reichsparteitags-Gelände in Nürnberg engte zwar die Kreise der
16 Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Geschichte
der 12. Jahrgangsstufe des Rhein-Gymnasiums Sinzig ein; aber
es war kein ernsthafter Konkurrent für ihr Vorhaben. Denn sie
beschäftigten sich am Dokumentationszentrum der
Reichsparteitage drei Tage lang engagiert und konzentriert mit
dem Projekt „Propaganda im Nationalsozialismus – Faszination und Realität“.
Ein Rundgang zu wesentlichen Orten des ehemaligen Reichsparteitags-Geländes am Dutzendteich gab
eine erste Orientierung. Am besten erhalten sind der zentrale Aufmarschplatz an der Zeppelin-Tribüne
und das Kongresszentrum, dem der Pergamon-Altar als Vorbild diente. Die Gigantomanie der Nazis
belegt die Tatsache, dass das gesamte Natursteinvorkommen Europas nicht ausgereicht hätte, um die
Bauvorhaben der Nazis umzusetzen.
Dem Rundgang schloss sich ein Besuch der Ausstellung „Faszination und Gewalt“ an. Für die Schüler
knüpfte die Ausstellung an Inhalte des Geschichtsunterrichts an, bereitete diese museumspädagogisch
auf und vertiefte sie. Schwerpunkt des Projekts war ein Studientag in Zusammenarbeit mit dem Kunst-
und kulturpädagogischen Zentrum der Museen in Nürnberg. Themen waren die Macht der Bilder,
Architektur der Macht, Sprache als politisches Instrument und Neonazismus. „Es war keine Minute
langweilig“, fasste Schüler Valentin Wolf die Meinung aller Teilnehmer treffend zusammen.
Die Zeit, die zur freien Verfügung vorgesehen war, nutzten die Schüler zum Besuch der Nürnberger
Altstadt, ein Teil ging zum Schwurgerichtssaal der Nürnberger Prozesse, und andere zog es zu „Rock im
Park“.